Wein, Gulasch und Blasmusik
Unsere Reise nach Ungarn im Mai 1997 war der Auftakt einer ganze Reihe von Konzertreisen Ende der 90er Jahre.
Durch unser förderndes Mitglied und früheren Musiker Rolf Ganzhorn kam der Kontakt nach Dunabogdany (am Donauknie rund 50 Kilometer nördlich von Budapest gelegen) zustande.
Nach einer über 10-stündigen Busreise, unterbrochen von Grenzproblemen wegen eines vergessenen Reisepasses kamen wir in Dunabogdany an.
Von den zumeist deutsch sprechenden Einheimischen wurden wir sogleich herzlich begrüsst. Nach der Verteilung auf die verschiedenen Privatquartiere wurde bei einigen Familien unsere Ankunft mit verschiedenen Weinsorten aus eigenem Anbau gebührend gefeiert.
Dass wir nicht nur wegen des Weines, sondern vor allem wegen der Musik nach Ungarn gekommen waren, beweist das nebenstehende Konzertplakat: Das erste Konzert fand in der vollbesetzten Versammlungs- und Sporthalle von Dunabogdany unter der Mitwirkung der ansässigen Blasmusikkapelle statt.
Am Sonntag begleiteten wir den Gottesdienst musikalisch und gaben in sengender Hitze noch ein Platzkonzert vor der Kirche. Die Geschichte Ungarns wurde uns auf einer herrlich mehrere hundert Meter über der Donau gelegenen Burg vor Augen geführt. Dazu gehören natürlich auch Ritterspiele, die wir unter der Schirmherrschaft eines Königpaares, das von unseren Musikern Matthias Schüller und Jutta gespielt wurde, bestaunen durften. Im Nachbarort wurde abends trotz Werbung des Gastwirtes ein Konzert nahezu ohne Publikum gespielt. Dafür wurden wir allerdings wieder entschädigt: Was wäre eine Ungarn-Reise ohne den Besuch in Budapest?
Auf dem Vorplatz der bekannten Fischer-Bastei, die wir mit allen Instrumenten ersteigen mussten, spielten wir für hunderte von Touristen bei herrlichem Wetter. Bei der anschließenden Stadtrundfahrt konnten wir viel über die Geschichte von Ungarn und Budapest erfahren und die Sehenswürdigkeiten dieser wunderschönen Stadt bestaunen.
Dabei blieb uns laut unserer Stadtführerin wohl einiges verborgen, da man in einem Reisebus einfach nicht sehen kann, was über dem Dach des Busses sichtbar sein soll („gucken sie links, gucken sie rechts, gucken sie oben“).
Auch ein Besuch der Puszta durfte natürlich nicht ausgelassen werden. Mit Pferdekutschen besichtigten wir diese einzigartige Landschaft und durften auch eine dort beheimatete Pferdedressur bestaunen. Nach einer standesgemäßen Puszta-Mahlzeit (u.a. mit einem Hühnerkopf in der Suppe) und landestypischer Musik ging es zurück nach Dunabogdany.
Am letzten Tag gab es noch die Möglichkeit, Budapest auf eigene Faust zu entdecken und natürlich auch eines der berühmten und wirklich empfehlenswerten Thermalbäder zu besuchen. Zum Abschied gab es natürlich eine echte ungarische Gulaschsuppe in unserem Stamm-„Restaurant“ direkt an der Donau gelegen. Mit vielen unvergesslichen persönlichen (z.T. auch "knisternden") Eindrücken traten wir dann die Heimreise mit unserem Chauffeur Wilhelm an.