Jugend musiziert, 20. Juni 2015.
Am hellen Nachmittag sorgten die Kinder der musikalischen Früherziehung dafür, dass der Graf Ulrich Bau sich in einen kleinen Hexenkessel verwandelte. Liebevoll geschminkt und verkleidet marschierten sie unter der Leitung von Patricia Kienle auf den Blocksberg, wo die Walpurgisnacht durchgetanzt werden sollte. Um mittanzen zu dürfen, musste eine kleine Hexe erst mal 3 schwierige Prüfungen bestehen. Klangmalerisch unterstützten die Kinder sie mit ihren Orff´schen Instrumenten dabei, es regnen, blitzen und donnern zu lassen. Nach bestandener Prüfung stiegen dann alle auf ihre Besen und tanzten ums Feuer. Untermalt wurde der Hexentanz von 20 Blockflötenschülern, die von Ingrid Leser-Matthesius, Iris Wolff und Patricia Kienle auf ihren Auftritt vorbereitet worden waren. Etwas ganz Neues und Besonderes war jedoch die klangliche Unterstützung von 10 Jungmusikern aus der Jugendgruppe unter der Leitung von Carsten Bohnet. Ihr Einsatz machte das Ganze zu einem echten, kleinen Musical. Die Akteure waren mit Feuer und Flamme dabei und all das Proben und Sonderproben hat sich sichtlich gelohnt. Ein Dank an alle Ausbilder, die alles akribisch vorbereitet haben und auch an die Eltern, die ihren Kindern die Teilnahme an diesem Höhepunkt der 2-jährigen Früherziehungsausbildung und des Blockflötenunterrichts ermöglicht haben. Dieses Gemeinschaftserlebnis wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Danke auch an alle Eltern, die Verkleidungen ausgeliehen, Kulissen gestaltet und Schminkdienstleistungen angeboten haben!
Im Anschluss an diese Darbietung spielten die Blockflötenschüler von Frau Leser-Matthesius noch 2 Abschieds-Musikstücke, eines davon ein Kanon von Johann Pachelbel. Auch hier wurden die Flötenkinder von älteren Musikern unterstützt, einem Tenorhorn, 2 Klarinetten und einer Querflöte, alles ehemalige Schüler von Frau Leser-Matthesius, die inzwischen für unsere Orchester als Musiker feste Größen sind. Zur Überraschung für die nach fast 20 Jahren Musikunterricht scheidende Ausbilderin, flöteten ihr an die 20 ehemalige Schüler auf ihren alten, lange nicht mehr benutzten Blockflöten ein Ständchen: viel Glück und viel Segen als 3-stimmigen Kanon. Die Überraschung war gelungen!
Nach kurzer Umbaupause begann nun der Programmteil der Instrumentalschülervorträge. Den Anfang machten die Klarinetten, immer im Wechsel mit Einzelvorträgen von Schülern und Darbietungen des 5-köpfigen Klarinettenensembles, in dem auch der Ausbilder selbst mitspielt. Auch der seit der Vereinsgründung im Jahr 1978 für den Verein tätige Rainer Bauer musste schweren Herzens als Ausbilder verabschiedet werden. Seine Schülerin Franziska Stahl hielt ihm zu Ehren eine sehr emotionale Dankesrede. Die gute Nachricht ist, dass er dem Verein als Leiter des Klarinettenensembles erhalten bleibt.
Als nächstes übernahmen die Saxophone die Bühne. Sie stellten ihr Können unter der Leitung der ganz frisch zu uns gestoßenen Ausbilderin Daniela Herwanger unter Beweis, die ebenfalls selbst mitspielte. Sie hatte mit ihren Schützlingen eine schöne Bandbreite von melancholischen und fetzigen Musikstücken einstudiert. Die Saxophone wurden gefolgt von 4 Querflötenschülerinnen, die jeweils zu zweit sehr anspruchsvolle klassische Duette zum Besten gaben, gut vorbereitet von ihrer Ausbilderin Petra Bachmann. Schließlich wurde es Zeit, dass sich die Schüler des hohen und tiefen Blechs zeigen durften. Ausbilder Josef Herzog ließ sich exzellent von einem seiner Hornschüler vertreten. Simon Hackl begleitete die kleine Schar Trompeten, Tenorhörner und Waldhörner auf die Bühne, stand ihnen bei ihrem Instrumentalvortrag zur Seite und spielte auch selbst mit. Den Schluss machten wie so oft 2 Schlagzeugschüler, die den Graf Ulrich Bau nochmal heftig beben ließen. Ein bisschen schade war, dass nur wenige Zuhörer sich die Zeit genommen hatten, auch diesen Vortrag zu erleben. Da steckte echter Pfeffer drin.