1. Juli 1988 / Berichte, Feste, Veranstaltungen /

Im Jahre 1988 gab es jede Men­ge zu feiern

Neben der großen 600-Jahr-Feier, der Schlacht bei Döf­fingen, die im historischen Fest­zug gipfelte, die buchstäblich alles, was Beine hatte in Grafenau auf die Stra­ße brachte, beging der Musik­verein Grafenau vom Freitag 1. bis Montag 4. Juli sein 10-jähriges Jubi­läum.

Zu diesem An­lass war die An­schaffung einer Ver­einsfahne be­schlossen worden. Die Gestaltung der Fahne sah auf der Heimatseite die Silhouette des Döf­finger Rat­hauses mit Kirche so­wie des Dät­zinger Schlosses vor. Auf der Ver­eins­seite sollte die Abbil­dung ei­ner Musikergruppe mit der In­schrift „Musik verbindet“ zu sehen sein. Es gelang dem 1. Vor­sitzenden Kurt Brenner tatsächlich, dieses Ver­einssymbol durchweg durch Spen­den aus der hiesigen Wirtschaft zu finanzieren.

Am ersten Abend des 10-jährigen Jubiläums­festes wurde die neue Vereinsfah­ne in einem feierlichen Akt ge­weiht. Die örtlichen Vereine aus Gra­fe­nau um­rahmten diese Fei­er­lichkeit, zudem überreichten sie Fahnenbänder und Geldspenden. Na­­türlich ließ es sich die Ver­eins­lei­tung nicht nehmen, zahlreiche Mu­si­­­ker und Förderer für ihre 10-jährige Vereinstätigkeit mit einer Ehren­nadel auszuzeichnen. Bürger­meister Ewald Bien überreichte Kurt Bren­ner, Reinhold Heske und Willi Schä­fer die Landesehrennadel des Landes Baden-Württemberg und die Ur­kunde un­terzeichnet von Minis­te­r­­präsident Lot­har Späth. Weiter er­­­­hiel­­­ten Julius Dirr und Hel­mut Hein­kele den Ge­meindebecher der Ge­meinde Grafe­nau für den Ver­­eins­ein­satz. Erich Krä­mer, Kreis­ver­bands­­­­vorsit­zender des Kreis­ver­ban­des Böb­lin­gen e.V. überreichte im Na­men des Blas­mu­sik­verbandes Ba­­den-­Würt­­tem­­­­berg Bürgermeister Ew­ald Bien und dem 1. Vor­sitzen­den Kurt Brenner die Sonder-Ehrennadel in Gold und Julius Dirr die Förder­medaille in Gold.

Den Unterhaltungsabend am Fest­­samstag gestaltete die Kaiser­stüh­ler Trachten­kapel­le Achkarren und der MV Stamm­­heim, der zum Tanz aufspielte. Doch der unbestrittene Höhe­punkt des Abends war die Show­einlage des aus Mu­si­kern des Musik­vereins Grafenau be­stehenden Män­ner­balletts „Acht Schwa­ben“. Unter der gekonnten Choreografie von Karin Butsch drehten sie, auf Stock­befehl ihres Leithammels Gün­t­her Brenner in lang­samen Schritten und immer etwas däm­lich wirkend, ihre Pirou­et­ten. Das Publikum im vollbesetzten Fest­zelt ließ sich zu begeis­tertem Ge­lächter hinreißen.

Was wäre ein Ju­bi­läum oh­ne Fest­zug? Wieder war ganz Gra­fenau mo­bilisiert, um den 27 Musik- und Vereinsgruppen zu­zusehen, die bei strahlendem Wetter gen Festzelt marschierten. Abends un­terhielt das populäre Kara­wan­ken-Quintett aus Österreich die Gäste mit volkstümlicher Musik und einer Mitter­nachts­­­show, die ihresgleichen suchte. Das Jubiläumsfest ging am Mon­tag, bei vollbesetztem Festzelt mit dem Kinder- und Seni­oren-Nach­mit­tag mit Vorführungen der Kin­dergartenkinder und Schü­ler aus Gra­fenau und dem Un­ter­­hal­tungs­abend mit den Musik­ver­einen Holz­ger­­­lin­­gen und Gra­fe­­nau, zu Ende.