Ausflug zur Kamelfarm: Wie viele Beine hat ein Kamel?
Diese Frage erschien uns Besuchern der Kameloase in Gärtringen recht banal. Die Antworten schwankten dann aber doch von 4 bis 8 und sogar 10. Tatsächlich durften wir lernen, dass es überraschenderweise 5 sind. Die harte Bauchplatte des Kamels wird dazu gezählt. Diese Erkenntnis ist nur ein Beispiel dafür, dass Chefin Miriam Herz und ihre 5-beinigen Schützlinge für Groß und Klein neue Erfahrungen zu bieten hatten.
Zur ersten Kontaktaufnahme wurde Ashanti, der Obermotz der Dromedare, gestriegelt. Der Hengst flößte schon mal Ehrfurcht ein, überragte er doch selbst die großen Erwachsenen deutlich. Gelassenen Gemüts ließ er jedoch alles geduldig über sich ergehen. Trotzdem achteten wir vorsichtshalber darauf, dass unsere laufenden Meter nicht unter den Kamelbauch und zwischen die Kamelbeine gerieten.
Schließlich wurden die Dromedare gesattelt und jeder konnte seine ersten Reiterfahrungen machen. Man sitzt extrem breitbeinig, Hüfte und Becken sind hier ein bisschen gefordert. Der Gehrhythmus ist weitaus langsamer als beim Pferd, aber man wird doch ganz schön hin und her geschüttelt und sitzt vor allem in ungewohnt luftiger Höhe. Die Prozedur wirkt sich unheimlich lockernd auf den unteren Rücken und die Lendenwirbel aus. Einfach mal probieren – macht schließlich viel mehr Spaß als Krankengymnastik und ist dazu noch an der frischen Luft!
Der herausforderndste Teil war aber bestimmt der Lama-Parcours. Hier war man ganz nah am Tier. Immer 5 Menschen gleichzeitig durften ein eigenes Lama über einen Hindernis-Parcours führen. Es ging um Bäume, über Wippen und im Slalom. Nicht jedes Lama war vom Charakter her gleich zahm. Als kleine Verhaltensregel gab uns Miriam Herz folgendes mit auf den Weg:
Alarmstufe 1: Ohren werden nach hinten angelegt
Alarmstufe 2: Kopf reckt sich senkrecht nach oben
Alarmstufe 3: Lama spuckt Mensch an!
Wir haben von 1 bis 3 alles erlebt. Aber gebissen wurde immerhin keiner. Waren wir stolz – und vor allem die Kinder – , dass wir uns als Leittier behaupten konnten und mit den Lamas ins Ziel kamen. In der zweiten Hälfte der Strecke gaben manche Tiere richtig Gas, verfielen in Galopp und flogen mit Ihren Führern über die Hindernisse. Ein toller Anblick!
Nach getaner Arbeit stärkten wir uns verdienterweise im Heahrhäusle, dem benachbarten Kleintierzüchterheim, bei Kässpätzle und Rückensteak vom schwäbisch hällischen Landschwein. Mal sehen, wo unser nächster Ausflug uns hinführt…