Zeit für Ruhe und Besinnlichkeit
Am 3. Advent wird wohl den meisten bewusst, dass Weihnachten schon sehr bald vor der Türe steht – und das lässt den Stresspegel nochmals ordentlich in die Höhe schnellen. Trotzdem, oder vielleicht auch deswegen, strömten am Abend des 14. Dezembers 2014 zahlreiche Besucher in die Johannes-Kirche in Döffingen, um dem Kirchenkonzert des Großen Blasorchesters unter der Leitung von Carsten Bohnet zu lauschen.
Die vier Sätze der „Petite Suite Pittoresque“ von Willy Hautvast eröffneten das Konzert in ganz besonderer Klangatmosphäre. Durch die Akustik in der Kirche klingen die Töne beinahe wie von der Orgel gespielt. Es folgte das sehr bewegende Stück „A Song for Japan“, einem Projekt mehrerer Musiker, die mit dieser Musik den Betroffenen des Fukushima-Unglücks Trost spenden und Hoffnung schenken möchten. Freudiger und beschwingter ging es dann mit einer Choralmelodie von einem Komponisten weiter, der bei keinem Kirchenkonzert fehlen sollte: Johann Sebastian Bach. Der Schlusschor „Jesus bleibet meine Freude“ aus der Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ aus den Anfängen seiner Zeit hatte sich zu einem seiner populärsten Stücke entwickelt. Wer bis dahin noch keine Gänsehaut bekommen hatte, den erwischte es mit Sicherheit beim Highlight des Abends – „Gabriellas Sång“. Das große Blasorchester hatte sich dafür Sängerin Marleen Reimann zur Verstärkung geholt, die den Text sogar auf schwedisch beherrschte. Dabei dürfte sich das Publikum tatsächlich „Wie im Himmel“ gefühlt haben, denn so lautet auch der Titel des schwedischen Films, aus dem das Lied stammt. Zurück auf den Boden holten die Musiker ihre Zuhörer mit Gustav Holst’s „First Suite in Es“, die jedoch nicht weniger beeindruckend klang. Ein Liebesbekenntnis an die Musik rundete den emotionalen Konzertabend schließlich ab. Die weltweit bekannte Ballade „Music“ von John Miles erinnert daran, welche große Bedeutung die Musik im Leben spielt: Sie kann fröhlich oder traurig stimmen, durch schwere Zeiten bringen oder sogar zu Tränen rühren.
Letzteres ist dem großen Blasorchester an diesem Abend sichtlich gelungen, denn es durfte noch zwei Zugaben spielen, bis Moderatorin Lea Schneider (rechts) das Publikum mit besten Wünschen für die Weihnachtszeit verabschiedete.