Leise rieselt der Schnee in der Johanneskirche.
Beim Musikverein Grafenau werden Traditionen gepflegt. So fand auch in diesem Jahr am dritten Advent das Adventskonzert statt. Zahlreiche Besucher strömten an jenem kalten Dezemberabend in die Johanneskiche in Döffingen, wo sie von Pfarrer Leja begrüßt wurden.
Zur Konzerteröffnung ertönte die verträumte Melodie des Films „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Die Musik zauberte die Zuhörer in eine märchenhafte Winterlandschaft, bevor sie mit „Dusk“ in die besinnliche Ruhe der Abenddämmerung geführt wurden. Komponist Steven Bryant verpackte das beeindruckende Schauspiel von feurigen Farben am Himmel in eine choralartige Melodie, die durch die Akustik in der Kirche besonders eindrucksvoll wirkte.
Als Nächstes waren die Besucher selbst gefragt: charmant wurden sie bei „Leise rieselt der Schnee“ zum Mitsingen animiert. Als Belohnung für diese Gesangseinlage ging es auf einen kleinen Ausflug in die Märchenwelt der Kindheit – es folgte ein Potpourri aus Engelbert Humperdinck’s beliebter Familienoper „Hänsel und Gretel“. Die darin vorkommenden Volkslieder wie „Ein Männlein steht im Walde“, „Brüderchen, komm tanz mit mir“ sowie der berührende Abendsegen begeistern seit der Uraufführung im Jahr 1893 Groß und Klein und an diesem Abend auch das Publikum des Großen Blasorchesters.
Einen großen Kontrast dazu bildete „Passacaglia“. Die ungewohnten Akkorde und ergreifenden Klänge repräsentierten die dunklen Seiten des Lebens. Ein solches Werk bedarf einer einfühlsamen Ansage, durch die Moderatorin Lea Schneider die Zuhörer berührte und zum Nachdenken anregte. Um das Publikum nach der melancholischen Musik wieder in Schwung zu bringen, hatten sich die Musiker etwas besonderes ausgedacht: mit einem flotten Holzensebmle bestehend aus Kathrin Alischer, Lena Pokorsky, Patricia Kienle und Sandra Raith an den Klarinetten, Melanie Klein an der Bassklarinette, Ulli Brehm am Kontrabass sowie Andreas Pieger und Simon Pleß am Schlagwerk ging es auf fröhliche „Petersburger Schlittenfahrt“.
Die „Serenade“, ein heiteres Prozessionsstück im ungewöhnlichen 11/8 Takt sowie der Aufzugsmarsch aus der Oper „Karneval in Venedig“ von Johann Strauß rundeten den Konzertabend ab. Das Publikum zeigte mit anhaltendem Applaus seine Begeisterung für das festliche Klangerlebnis, worauf sich das Große Blasorchester passend zur Weihnachtszeit mit „Swing into Christmas“ verabschiedete.