11. April 2018 / Berichte, Feste, Veranstaltungen /

40 Jahre Altweiberfasnet – und jetzt ist Schluss

Nachdem früher (damals – vor vielen Jahren…) noch jedes Wo­chenende in der Faschingszeit der Bär im Graf-Ulrich-Bau ge­steppt hatte und jeder Verein sei­ne Fasnetsveranstaltung durchgeführt hatte, blieb von diesem Partyboom über lange Jahre nur die Altweiberfasnet vom Musikverein übrig.
Regen oder Schnee, Eisglät­te oder verfrühte Hitzeperioden – viele Jahre lang konnte uns nichts stoppen. Weder die Organisatoren und Helfer vom Mu­sikverein, noch die Menschenmassen, die sich im Graf-Ulrich-Bau getummelt hatten, ließen sich von widrigen Umständen abhalten. Es wurde getanzt, ge­lacht, getrunken und gefeiert, Liebschaften wurden gefunden, Beziehungen eingegangen und auch beendet… Und das alles unter der traditionellen Girlanden-Dekoration an der Decke des Graf-Ulrich-Baus oder in der übervollen Kellerbar.
Wir erinnern uns an Jahre, in denen der Kartenvorverkauf in der Stegmühle nach 5 Minuten beendet war, da nach dem Beginn um 10 Uhr bereits um 10.05 Uhr keine Karten mehr zu haben waren. Die Kartenweitergabe vor dem Graf-Ulrich-Bau glich manchmal schon echtem Schwarzmarkthandel und so mancher wartete lange in der Eiseskälte, um noch eine Karte zu ergattern. Um in der Kellerbar von ei­nem zum anderen Ende zu gelangen, musste man sich schon mit Gewalt durch die Massen drängeln und wer kein Durchsetzungsvermögen besaß, hatte es schwer an der Bar einen Cock­­tail zu ergattern.
Und dann gab es doch et­was, das die Altweiberfasnet ins Wanken brachte. Nämlich die neuen Brandschutzbestimmungen. Danach durften nur noch rund 400 Leute in den Graf-Ulrich-Bau, die sich auf der Gesamtfläche von Halle und Kellerbar doch etwas verliefen. Die gewohnte Enge löste sich auf und es war einfach nicht mehr dasselbe. Von zahlreichen Gästen wurde gefragt, ob wir es nicht geschafft hätten alle Karten zu verkaufen. Doch – das hatten wir. Aber… „alle Karten“ füllten die Halle nun nicht mehr wie sonst und das Flair der Altweiberfasnet ging ver­loren.
Das haben offensichtlich auch die Gäste so empfunden und nun haben wir nach 40 Jahren beschlossen, dass nichts ewig währt und jetzt die Zeit reif für etwas Neues ist. Aber schee war’s scho – gell!