Standortwechsel schafft Raum für Neues
Einmal abgesehen vom Jubiläumskonzert 2003 war dies unser erstes Frühjahrskonzert in der Wiesengrundhalle, nachdem der Graf-Ulrich-Bau letztes Jahr aus allen Nähten geplatzt ist. Diese besondere Atmosphäre wollten wir nutzen und unseren Gästen nicht nur Musikalisches bieten, sondern auch optische Akzente setzen: über einen Beamer wurden Bilder an eine Leinwand projiziert, auf denen ausgewählte Szenen zum jeweiligen Stück gezeigt wurden.
Den Auftakt machte das Jugendorchester. Simone Bendig, frisch gebackene Jugenddirigentin leitete zum ersten Mal die jungen Musiker bei einem Frühjahrskonzert. Das Orchester wurde einer Verjüngungskur unterzogen und so hatte der Nachwuchs Gelegenheit zu zeigen, was er bereits konnte. Zu Beginn gab es gleich etwas Rockiges: Peter Gunn von Henry Mancini, bekannt aus der gleichnamigen Fernsehserie. Als nächstes folgte „Irish Dream“. Die Zuhörer konnten sich zurück lehnen und sich von den ruhigen Klängen in den hohen Norden versetzen lassen. Mit den beiden Stücken „Irish Dream“ und der Zugabe „The Lord of the Dance“ stellte sich die Jugendkapelle der Jury beim Wertungsspiel in Unterjettingen. Und sie erreichten gleich die Note sehr gut in der Stufe „leicht“ – ein großer Erfolg für dieses junge Orchester. Mit „My heart will go on“, der Titelmelodie aus dem Kino-Erfolg „Titanic“, verabschiedete sich die Jugendkapelle unter großem Applaus.
Danach folgte der Auftritt des großen Orchesters. Er begann mit der Musik zur Geschichte „Der Wind in den Weiden“. Wer kennt nicht das gleichnamige Kinderbuch? Die Geschichte handelt von Ratte, Maulwurf und Dachs, die an einem Fluss wohnen. In der Nähe lebt eine Kröte, die so sehr in Reichtum schwelgt, dass sie sogar in einem Schloss wohnt. Die Freunde können nur neidisch staunen. Gemeinsam gehen die drei Freunde auf Abenteuerfahrt, bei der die Kröte von einer Katastrophe in die nächste schlittert. Die Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Die Kröte treibt es so weit, dass sie schließlich im Gefängnis landet. Ihre Freunde lassen sie aber nicht im Stich und verhelfen ihr zur Flucht. Ihre Rückkehr in das Schloss wird mit einem großen Fest gefeiert. Diese Geschichte konnten unsere Zuhörer akustisch und optisch mitverfolgen. Anspruchsvoll ging es mit der Ouvertüre zu „Dichter und Bauer“ weiter. Franz von Suppé hat hier wirklich eine Operette der Meisterklasse komponiert, die den Musikern einiges abverlangte. Auch wenn der Frühling erst vor der Tür stand, konnte man bei „In Autumn Skies“ die Blätter fallen hören, wie sie vom Wind durch die Luft gewirbelt wurden. Große Filmmusik stand ebenfalls auf dem Programm: „Live and let die“ aus dem James-Bond-Klassiker „Leben und sterben lassen“. Roger Moore spielte zum ersten Mal den Agent 007 und hatte Sean Connery abgelöst. Außerdem wurden die Abenteuer des „Indiana Jones“ präsentiert. Ein Held, der keine Gefahr scheut, um historische Schätze zu bergen. Mit der Zugabe „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauß bedankte sich das Orchester bei den zahlreich erschienenen Besuchern, die mit viel Applaus den gelungenen Abend würdigten.