Der Musikverein Grafenau auf Konzertreise nach Salzburg
5. Juni bis 10. Juni 2017
Sog bäim Obschied läisä särvuus…
„Herr Ober, von allem ein bisschen bitte!“, so lautete unsere Devise. 2 Tage lang kundschafteten wir Salzburg aus. Die Klänge des berühmtesten Sohnes dieser Stadt – Wolfgang Amadeus Mozart – wehten uns natürlich von überall her an. Wir erfuhren viel über die großen Zeiten des Fürsterzbischoftums, das nur dem Kaiser selbst unterstellt war, über seine Prachtbauten Schloss Mirabell, die Residenz, den Dom und die uneinnehmbare Festung Hohensalzburg. Ein geplanter Auftritt im Mirabellgarten musste wegen unwirtlichen Wetters leider ausfallen. Sehr schade, diese herrliche Kulisse hätte uns sicher beflügelt.
Dafür konnten wir bestaunen, wie Red Bull glänzenden Propellermaschinen, wendigen Hubschraubern und selbst Felix Baumgartner in seiner abenteuerlichen Fallschirmabsprungkapsel Flügel verleiht. Im Technikmuseum Hangar 7, einer supermodernen Glas- und Stahlkonstruktion vor eindrucksvollem Alpenpanorama konnten wir beobachten, wie Unternehmerkarrieren Salzburg heute prägen.
Jetzt aber raus aus der Stadt, rein in die Natur und ab ins Salzkammergut zum Fuschlsee. Ein echter Urlaubstag, der von einem sauberen Konzert in der Konzertmuschel am Kirchenplatz gekrönt wurde. Vor beachtlichem Publikum – die Tourismusbehörde hatte verlässlich unsere Plakate aufgehängt – gaben wir bei einer ansprechenden musikalischen Mischung eine gute Figur ab und erhielten ehrlichen Applaus.
Der letzte Tag musste unbedingt noch genutzt werden, um herauszufinden, woher genau das ganze Salz kam, das diese Stadt so reich gemacht hatte. Daher fuhren wir in Bergmannskluft ein ins Salzbergwerk Hallein. Wir hörten, dass bereits Kelten und Römer hier Salz abgebaut hatten. Das kurioseste aber war die Information, dass das Gros des Salzvorkommens auf deutschem Boden lag. Nach 5 Jahren Salzkrieg hatten sich Salzburger und Bayern aber offenbar darauf geeinigt, das Salz gemeinsam zu nutzen. Naja, dann wollen wir mal nicht so kleinlich sein…
Der absolute Höhepunkt war aber sicher das Bezirksmusikfest mit 125-jährigem Jubiläum der Trachtenmusikkapelle Elixhausen, an deren Festzug wir teilnehmen durften. Die Österreicher bestachen durch ihre selbstbewusst getragenen traditionellen Trachten. Die Kapellen marschierten extrem diszipliniert und wurden oftmals von Stabmeistern mit riesigen silbernen Stäben mit Kugel an der Spitze dirigiert. Was diesen Punkt angeht, so hatten wir uns jedoch bereits in der Heimat sorgfältig vorbereitet. Und die Marschprobe vor unserem Hotel hatte den letzten Schliff verliehen. Nach Schnaps zwischen Dirigenten und Honoratioren und etlichen Grußworten von Großkopferten feierten wir den Ausklang im Festzelt. „D´jung Öttinger“ auf der Bühne heizten kräftig ein, so dass unsere Jugend bald auf den Bänken stand und mitsang.
Leider war dies bereits unser letzter Abend in der Salzmetropole. Mit einem Abschiedsständle und einem kleinen Geschenk aus unserer Region bedankten wir uns bei unseren aufmerksamen Gastgebern in der Pension Schwaighofen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an unseren ehemaligen Musikkollegen und Busfahrer Jens Kohlstetter, der uns überall sicher hin und wieder zurückgeschaukelt hat.