Tea for 50 People
Anläßlich unserer dritten Konzertreise über Pfingsten 1999 wagten wir es, das europäische Festland zu verlassen und den Ärmelkanal zu überqueren.
Dort trafen wir auf Eingeborene vom Stamme der Briten, die uns freundlich und voller Gastfreundschaft in ihrer Mitte aufnahmen. Auf diese Art und Weise fanden wir Gelegenheit eine Reihe von hartnäckigen Vorurteilen über Bord zu werfen.
Open End im Red Lion Pub
Besonders die Gäste von Philip Mews, dem Wirt des Red Lion in Matlock, wo der Dreh- und Angelpunkt unseres Aufenthalts sein sollte, fanden heraus, daß die berühmte 23-Uhr-Sperrstunde offenbar aus dem Reich der Fabeln stammen, mußte.
In diesem Pub floß das Bier ohne Unterlaß und die Nächte schienen kein Ende zu kennen. Bis zum Umfallen übten wir uns in den Kneipensportarten Boules, Darts und Pool-Billard. Traditionen, die zum Nachahmen anregen.
Nach einer formellen Begrüßung durch den Präsidenten der englischen Partnerband absolvierten wir bald schon den ersten gemeinsamen Auftritt; einen gemischten Festzug anläßlich des Pfingstfestes in der benachbarten Ortschaft Wirksworth. Das englische Publikum war nicht nur von der Musik, sondern auch von den Uniformen der deutschen Gäste restlos begeistert.
Cromford-Special-Menu
Bei einem Platzkonzert vor dem Gemeindehaus von Cromford lernten wir ein typisch englisches Gericht kennen – pie and peas, was soviel heißt wie Kuchen mit Erbsen. In diesem Fall waren wir uns jedoch alle einig, daß der Ruf der englischen Küche durchaus seine Berechtigung hat.
Rembrandt auf Chatsworth Castle
In besonders schöner Erinnerung bleibt uns das Open Air Konzert vor der malerischen Kulisse von Schloß Chatsworth, dem Heim des Duke und der Dutchess von Devonshire und ihrem berühmten Museum. Viele der Park- und Schloßbesucher entschlossen sich zu einem spontanen Picknick im Gras um uns herum und lauschten unserer Musik.
Auf in den Underground
Auf unserem Ausflug an die östliche Küste zum Seebad Skeggness nutzten wir die Gelegenheit, uns die rauhe Meeresluft um die Ohren brausen zu lassen und ein paar Schritte in der kalten Nordsee zu wagen. Weitaus idyllischer jedoch war der Ausflug in den Peak District. Die satt grünen Wiesen, die sich hier die Hügel hinauf und hinab schmeicheln, immer wieder durch Hecken oder Steinmauern begrenzt und mit unzähligen Schafen bevölkert, luden zu erfrischenden Wanderungen ein. Höhepunkt dieses Ausfluges war die Besichtigung der Höhle Blue John Cavern, in der ein seltener Edelstein abgebucht wird.
Zum Abschied Shakespeare
Am letzten und längsten Abend unseres Aufenthaltes – mit lustigen Einlagen unserer Musikfreunde aus Matlock, bedankte sich unser Vorstand bei den Gastgebern und bei John Slater für seine hervorragende Organisation und freute sich auf ein baldiges Wiedersehen in Grafenau. Der letzte Tag führte uns noch zum Geburtsort von William Shakespeare nach Stradford upon Avon, einer hübschen Kleinstadt mit viel gut erhaltener mittelalterlichen Bausubstanz. Und währen wir nach einem herzlichen Abschied von unseren Gastgebern voller Eindrücke in unser Flugzeug stiegen, waren unser treuer Ottmar Dauven und seine Frau Angelika mit dem MVG-Shuttle schon längst unterwegs, um unsere Instrumente auf dem Landweg sicher zurück in die Heimat zu befördern. Vielen Dank an Euch und Danke auch an alle Teilnehmer, die bereit waren, eine Woche Urlaub zu nehmen und die gesamten Reisekosten aufzubringen. Nur so konnte die Konzertreise zu einem einmaligen Gemeinschaftserlebnis werden, an das wir uns immer wieder gerne erinnern werden.