Kurgäste horchen auf – erfolgreiche Konzertreise des Musikvereins
Einen Doppeldecker-Bus samt Anhänger benötigte das Aktive Blasorchester des Musikvereins und sein „Fan-Club“, um alle Teilnehmer, Instrumente und das Gepäck für sechs Tage in den bekannten Küstenbadeort Norden-Norddeich zu schaffen. Am Donnerstag, 05.06.03 startete die 68-köpfige Schar zur zehnstündigen Reise nach Ostfriesland.
Am Freitag statteten wir der Seehafenstadt Emden einen Besuch ab. Bei einer Hafenrundfahrt und einem ausgiebigen Stadtbummel sammelten wir eine Menge Eindrücke, bevor wir mit unserem Bus durch die landschaftlich reizvolle Krummhörn fuhren. Dabei gab es viel zu sehen: das größte Schöpfwerk Europas, riesige Windkraftanlagen, das gut erhaltene Warfendorf Rysum und natürlich das weite, grüne Marschenland. In Greetsiel nahmen uns zwei Fremdenführerinnen in Empfang, die mit Sachkenntnis, und Liebe zum Detail dieses malerische Fischerdorf vorstellten.
Bei heißem Sommerwetter starteten wir dann am Samstagvormittag zu einer interessanten Wattwanderung. Es ist schon erstaunlich, was sich in dem grauen, unscheinbaren Schlick alles an Pflanzen und Tieren tummelt. Unser erfahrener Wattführer gab uns einen guten Einblick in die geheimnisvolle Welt des Watts.
Der Samstagnachmittag stand ganz im Zeichen des Freilicht-Museumsdorfes Münkeboe. Ein Volkskundemuseum, das lebt: arbeitende Handwerker, knatternde Lanz-Bulldogs, der Duft von frischen Rosinenbrötchen aus der Dorfbäckerei, der Lehrer mit Nickelbrille in der alten Dorfschule, eine Kostprobe frisch gebrannten Korns und vieles mehr hielten uns in Bann.
Nach dem gewohnt guten Abendessen in unserem gemütlichen Hotel gab es dann vor dem Haus eine öffentliche Probe. Unsere Wirtsfamilie hat sich über dieses „Ständchen“ riesig gefreut und uns dafür eine „Runde“ ausgegeben.
Sonntagvormittag, es wird ernst. Bei strahlendem Sonnenschein bauten wir uns vor dem Haus des Gastes am Norddeicher Strand auf und erfreuten ein sehr zahlreiches Publikum mit einem circa zweistündigen Kurkonzert.
Unser vielseitiges Repertoire und unser sauberes Spiel haben begeistert, wie an dem Beifall und den vielen Kommentaren zu merken war.
Das Platzkonzert am Sonntagnachmittag in der historischen Norder Innenstadt drohte fast zum „Platzregenkonzert“ zu werden. Ein kurzes, aber heftiges Gewitter mit Sturm und Hagel ließ uns lange Gesichter machen. Aber der herzliche Tee-Empfang bei der Norder Bürgermeisterin und Vertretern des Norder Stadtorchesters trösteten darüber hinweg.
Und dann konnten wir doch noch ein – verspätetes – Konzert geben. Das zahlreiche Publikum hat das mit gebührendem Beifall honoriert.
Bei sonnigem Wetter mit „Schlagsahnewolken“ und heftigem Wind setzten wir am Pfingstmontagmorgen mit der Fähre auf die Insel Norderney über. Ein Konzert im Kurpark des Staatsbades Norderney stand auf unserem Programm. Vor der malerischen Kulisse des Kurhauses und des Badehauses aus dem 19. Jahrhundert nahmen wir in dem schneeweißen Musikpavillon Platz und begeisterten das sehr zahlreiche Publikum mit einem bunten Strauß von Melodien.
Natürlich stand nach dem Konzert noch viel Zeit zur Verfügung, um die Insel zu erkunden. Wind und Sonne haben wohl allen gutgetan, bevor wir bepackt mit vielen Eindrücken wieder mit der Fähre nach Norddeich zurückkehrten.
Am Dienstag hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Rasch war das umfangreiche Gepäck in Bus und Anhänger verstaut. Bei schwül-heißem Wetter kamen wir nach wiederum zehn Stunden Fahrt heil in Grafenau an.
Daß diese Reise so gut gelang, lag auch an den zahlreichen Helfern, die uns mit ihren Privatautos und viel persönlichem Einsatz geholfen haben, an den Wirtsleuten und ihren stets freundlichen Bedienungen und den Verantwortlichen der Kurverwaltungen und der Stadt Norden. Und natürlich auch an unserem ausgezeichneten Busfahrer.
Vielen Dank an dieser Stelle an alle Beteiligten!
Ein besonderer Dank geht an Stefan Burgstaller für die sehr gute Organisation unserer Konzertreise und die kompetente „Reiseleitung“!